Seit der Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes (DMB) im Mai 2004 in Osnabrück steht die Einführung einer Registrierung von Museen in Deutschland – analog zu entsprechenden Verfahren in anderen europäischen Ländern, wie in Großbritannien oder in den Niederlanden – zur Diskussion.

Ziel einer Registrierung ist die Sicherung von Qualitätsstandards in der musealen Arbeit und eine Abgrenzung gegenüber solchen Einrichtungen, die die Bezeichnung “Museum” aus kommerziellen Gründen tragen, ohne den inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen an ein Museum zu entsprechen. Die Erarbeitung eines Registrierungsmodells bildet somit eine Fortsetzung der schon länger zu erkennenden Bestrebungen verschiedener Ministerien, Verbände und Drittmittelgeber, die Professionalisierung und damit eine Qualitätssteigerung der Museumsarbeit zu fördern. Sehr wahrscheinlich wird die Registrierung der Museen und die damit verbundene Qualitätskontrolle der Museumsarbeit daher in Zukunft eine Grundlage für die öffentliche Förderung und für die Vergabe von Drittmitteln an die Einrichtungen bilden.

Mit der Entwicklung entsprechender Standards, die einer solchen Registrierung zugrunde liegen können, hat sich eine Arbeitsgruppe des DMB beschäftigt. Den Ausgangspunkt bildete die Museumsdefinition des Internationalen Museumsrates - International Council of Museums (ICOM), aus der die folgenden Punkte abgeleitet wurden:

  • Dauerhafte institutionelle und finanzielle Basis
  • Leitbild und Museumskonzept
  • Museumsmanagement
  • Qualifiziertes Personal
  • Sammeln
  • Bewahren
  • Forschen und Dokumentieren
  • Ausstellen und Vermitteln

Die Arbeitsergebnisse dieser Arbeitsgruppe liegen inzwischen unter dem Titel “Standards für Museen” in gedruckter Form vor und stehen auch als Download auf der Homepage des DMB zur Verfügung.

Pilotprojekt Niedersachsen

Der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V. hat auf seiner Jahrestagung am 24.3.2006 in Stade die Teilnahme am “Pilotprojekt zur Museumsregistrierung in Niedersachsen 2006/2007” ausgeschrieben. Seit Juli 2006 sind 33 Museen an dem Projekt beteiligt, die einen repräsentativen Ausschnitt der niedersächsischen Museumslandschaft in Bezug auf ihre Inhalte, Größe, Trägerschaften, Organisationsstrukturen, Umfeld etc. darstellen.

Die Registrierung erfolgt in Niedersachsen auf der Grundlage einer Selbstevaluation, indem die Museen Fragebögen zu ihrer Arbeit ausfüllen. Diese Fragebögen sowie die weiteren eingereichten Unterlagen wurden im Mai 2007 von einer einer unabhängigen Kommission geprüft, die danach über die Registrierung der einzelnen Museen entschieden hat. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt am 1. August 2007 in Hannover.